Luftfilteranlagen für Schulen und Kitas anschaffen

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Die Pandemie hat uns gezeigt, wie wichtig saubere Luft zum Lernen ist. Da nun auch das Wirtschaftsministerium dies weiter fördern will, sollte die Stadt Norderstedt erneut prüfen, Schulen und Kitas mit solch dezentralen Lüftungsgeräten auszustatten.

Es gibt etliche Geräte die auch speziell für dieses Einsatzgebiet gedacht sind, und Luftwechselraten von 650 m³/h - 900 m³/h schaffen. Eine erneute Bewertung des Themas wäre wünschenswert.

Anbei ein paar Links von Anbietern, die da in Frage kommen (kein Anspruch auf Vollständigkeit):

https://www.ltg.de/produkte-dienstleistungen/ltg-raumlufttechnik/ltg-luf...

https://www.exhausto.de/Produkte/Decentralised

https://www.trox.de/luft-zum-lernen-4bf2ef91a7f4c25c

https://www.aerex.de/dezentrale-lueftung-fuer-grosse-raueme/

Hinweise der Verwaltung

Stellungnahme der Verwaltung

Lüftungsanlagen wurden in den Bestandsgebäuden in der Vergangenheit nicht verbaut, da die Meinung der Wissenschaft vorherrschte, dass diese zu viel Strom verbrauchen würden und eine Fensterlüftung ausreichend sein.
Dieses hat sich seit dem Frühjahr 2020 zu Beginn der Pandemie geändert. Baulich ist es aber nicht möglich kurzfristig Bestandsgebäude mit dezentralen Lüftungsgeräten nachzurüsten. Hierzu greifen die Anlagen zu sehr in die Statik und in den Brandschutz der Gebäude ein. Lüftungsrohrquerschnitte von den zwei nach außen geführt werden müssen habe im Mittel Durchmesser von 30 cm je Lüftungsrohr. Daher ist es nicht möglich einfach ein Gerät zu bestellen und an die Wand zu schrauben. Hierzu sind weit größere Eingriffe in die Gebäudesubstanz notwendig, die durch Fachingenieure im Vorwege geplant werden müssen. Vom Amt für Schule, Sport und Kindertagesstätten wurde ermittelt, dass es an den Norderstedter Schulen 1548 Schulräume gibt, die mit Lüftungsgeräten nachgerüstet werden müssten. Geht man bei dezentralen Lüftungsgeräten im Mittel von 18.000 Euro grob geschätzten Liefer- und Montagekosten aus, so ergäbe sich nur für die Montage eine Investitionssumme von 28 Mio. Euro zzgl. 6 Mio. Euro Planungskosten für alle Schulen. Hinzukommen Reinigungs, Filterwechsel, Inspektionskosten, Stromkosten und elektrischer Prüfkosten von mehreren Hunderttausend Euro pro Jahr.
Unter der derzeitigen Baukonjunkturlage sowie der Baustoffknappheit lässt sich so ein Projekt nur in einem Zeitraum von mehreren Jahren realisieren. Ein fachgerechter kurzfristiger Einbauwunsch ist bei der heutigen Baukonjunkturlage nicht realisierbar.
Bei alle Gebäuden, bei denen eine grundlegende Sanierung oder ein Neubau ansteht, werden heute andere normative Vorgaben in der Belüftung der Gebäude angelegt. Hier werden zumeist Lüftungsunterstützungen in den Klassenräumen mit geplant.

Kommentare

gute Idee, Fenster aufmachen ist auf Dauer keine Lösung

Die Idee finde ich sehr gut! Jedoch sollte man prüfen, ob es nur für Kitas und Grundschulen eingeführt wird, bzw. Klassen bis 11 Jährige. Da hoffentlich sehr bald, die Impfung ab 12 Jahren möglich ist. Man müsste den Verlauf des Impfgeschehens mit einbeziehen, um nicht teuer eine Anlage einzubauen und nach 2 Monaten sind alle durchgeimpft.

Den Vorschlag unterstütze ich mit Nachdruck! Als Lehrerin in einer Grundschule möchte ich nach den Sommerferien endlich mal wieder in Kindergesichter ohne Masken schauen, nicht mehr dreimal nachfragen, weil ich die Kinder nicht verstehen kann, nicht mehr im Regen draußen mit den Kindern frühstücken, vielleicht mal wieder zusammen singen (????wäre das schön!) Die Kinder leiden, die Erwachsenen leiden....Halbierte Klassen und Homeschooling würden der Vergangenheit angehören. Eigentlich verstehe ich nicht, warum die Stadt Norderstedt nicht schon im letzten Frühjahr die erforderliche Ausschreibung in Gang gebracht hat. Dann hätten die Schulen längst die Geräte. Meine größte Sorge ist, dass in der kommenden "Sommerpause" wieder nichts geschieht und wir im Herbst wieder eine staunende Regierung/Landrat/Verwaltung sagen hören: "Oh, Corona ist ein Wintervirus? Und wieder da in Mutationen? Na, dann schicken wir die Kinder doch mal wieder für 6 Wochen nach Hause!" Ich denke, die UV-Filteranlagen sind mindestens so richtig wie die digitale Ausstattung- denn die Kitas und Schulen leben vom direkten Kontakt zwischen Menschen.

Es wurde gerade in der Stadtsitzung erneut gegen die Luftfilteranlagen gestimmt. Es liegt daran, dass es im Moment keine neuen Erkenntnisse gibt. Laut Ministerium müssten die Hygienevorschriften (regelmäßig Lüften, Maske tragen) trotz Luftfilteranlagen weiterhin praktiziert werden. Sollte es neue Erkenntnisse geben, so werden sie (Stadtvertretung) erneut darüber abstimmen.

Zustimmung zu dieser Investition aus dem Netzwerk der Schulelternbeiräte der Norderstedter Grundschulen. Im intensiven Austausch der 12 Norderstedter Grundschulen ist der Einsatz dieser Geräte zur weiteren Risikominimierung immer wieder Thema. Unsere Schulleitungen wie auch unsere Familien wünschen sich den Einsatz solcher Geräte. Speziell die Nutzung von bereitgestellten Bundesmitteln muss dringend geprüft und realisiert werden! Einsatz von z.B. UV-C-Technik hätte auch über die eigentliche Corona-Pandemie positiven Nutzen zur Reduktion der Virenlast in Klassenzimmern. Selbst wenn trotz dieser Geräte die Maskenpflicht bestehen bliebe. Verbesserte Lüftungsanlagen tragen auch allgemein zu einer besseren Lernumgebung bei. In vielen Schulzimmer ist es schlichtweg unmöglich allein durch Fensterlüften den für produktives und gesundes Lernen notwendigen Luftaustausch zu gewährleisten. Danke!

An Mario: gelüftet werden muss trotzdem. Selbst wenn es Luftfilteranlagen jemals geben sollte, das Lüften wird es nicht ersetzen.
An jan: das ist so nicht ganz korrekt, nicht alle Schulleitungen unterstützen diesen Vorschlag. Und auch nicht alle Eltern sehen darin die Notwendigkeit. Solange es die Masken Pflicht gibt, müssen Masken getragen werden. Diese Anlagen werden nicht das Maske tragen ersetzen.
Spätestens wenn die Geräte stehen, gibt es die nächsten Probleme. Zu laut, mein Kind soll nicht daneben sitzen, Zugluft et. Aus diesem Grund sind durchaus viele Eltern nicht für Luftfilteranlagen. Des Weiteren ist es auch nicht ungefährlich. Was passiert, wenn Kinder über die Kabel stolpern oder Flüssigkeiten in die Geräte gekippt werden.
Die Filter müssen regelmäßig durch die Firmen getauscht werden, das darf kein Hausmeister oder Lehrer machen.
Was auf den ersten Blick als Lösung des Problems gesehen wird, schafft aus meiner Sicht viele weitere Probleme.

Diese Maßnahme hilft auch über die Corona Zeit hinaus

Kann doch nicht sein, dass die sonst so fortschrittliche Stadt Norderstedt sich bei diesem Thema so verschließt. Da geht es ja nicht nur um Corona. Ein zu hoher CO2-Gehalt lässt einen deutlich schlechter Aufmerksam sei , als wenn ausreichend frische Luft herrscht. Das ist explizit kein reines Pandemiethema. Aber diese Chance (auch der finanziellen Unterstützung durch den Bund) sollte genutzt werden. Zudem frage ich mich, welche Geräte da geprüft wurden, wenn es um herumliegende Kabel geht. Es geht um fest einzubauende Anlagen.

Fest einzubauende Anlagen sind in den meisten Gebäuden nicht realisierbar.
Wenn, dann werden nur mobile Filter verwendet.
Für diese Anlagen gibt es keine Förderung, das ist für die Co2 Ampeln. Die sind in den Schulen angeschafft, sofern die Rektoren die bestellthaben. Somit ist das Problem mit dem CO2 im Klassenraum gelöst.

Der Schutz der Kinder an den Schulen wurde leider total verschlafen. Der Sommer sollte genutzt werden, um diese gemäß Expertenmeinung "extrem wertvolle Investition" zu tätigen.

Wir wollen unsere Kinder im Winter nicht wieder mit dicken Jacken im Unterricht sitzen sehen und schlimme Erkältungen oder schlimmeres riskieren, dass führt zu verpassten Unterrichtszeiten auf Kosten der Kinder und deren Bildungschancen, das schädigt unsere Gesellschaft nachhaltig

Nur die Fenster öffnen ist keine Lösung - im Winter heißt es die Kinder müssen mit dicker Jacke im Unterricht sitzen und im Sommer bei über 30 Grad (wie jetzt) ist dann auch kein lernen mehr möglich.
Kosten sind hier kein Argument, da die Kinder unsere Zukunft sind und ihre Unversehrtheit und Bildung wichtiger sind als Geld.

Das ist gute Idee.

@Susanne Bernitt: Aus meiner Kenntnis ist eine sehr deutliche Mehrheit der Schulleitung für eine Verbesserung der Schutzmaßnahmen an den Schulen inklusive Option Luftfilter (8 der von uns auf die Thematik antwortenden Schulleitungen waren dafür, keine dagegen. Allerdings erhielten wir von 4 keine Rückmeldung hierzu). Mit Verlaub, aber eine CO²-Ampel löst das Problem CO² noch lange nicht. Hierzu muss ja ausreichend Lüftung / Luftzirkulation stattfinden. Ohne Temperaturgefälle zwischen drinnen und draußen kann dies rein physikalisch nicht funktionieren. Wie ebenso erörtert, ist auch nicht in allen Schulen / Klassenräumen ausreichend Lüftung möglich.
Bezüglich der Gerätewahl: Die von Dir angeführten mobilen Geräte sind wahrscheinlich Hepa H13/H14-Filter basiert. Was ist mit den geschlossenen UV-C-Lösungen? Hierbei gibt es bedeutend weniger Wartungsthematik. Zu guter Letzt: Die Argumentation über Kabel zu stolpern bzw. Flüssigkeiten in Geräte kippen wirken arg konstruiert. Wenn es danach geht, dürfte keinerlei elektrisches Geräte in der Schule zum Einsatz kommen. Auch die CO²-Ampel sind an der Steckdose angeschlossen mit einem Kabel .... ;-).

Liebe Verwaltung & Lokalpolitik: Bitte prüfen Sie umgehend die Möglichkeit der Nutzung der Fördermittel des Bundeswirtschaftsministeriums: https://www.bafa.de/DE/Energie/Energieeffizienz/Raumlufttechnische_Anlag...
In Anbetracht der aktuellen Entwicklungen in Großbritannien, wo trotz massivem Impffortschritts das Infektionsgeschehen in den Schulen exponentiell wächst, sollte uns Warnung und Auftrag zugleich für das kommende Schuljahr sein. Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/coronavirus-rasante-ausbreitung-an-britis...